Nuklearmedizinische Schmerzbehandlung bei Knochenmetastasen

Seit einigen Jahren bieten wir in unserer Klinik auch die nuklearmedizinische Schmerzbehandlung bei Knochenmetastasen, insbesondere bei Prostata-Karzinom an.

Bei der Tumorerkrankung der Prostata gibt es relativ häufig Absiedelungen des Tumors in die Knochen (Knochenmetastasen).
Hier bieten sich folgende Behandlungsformen an:

  • konventionelle medikamentöse Behandlung
  • externe Strahlenbehandlung
  • operative Behandlung der Metastasen
  • Radionuklidtherapie

Die Radionuklidtherapie ist ein Baustein in der Behandlung dieser fortgeschrittenen Krankheitsform. In der Regel wird die Behandlung zwischen Urologen und Nuklearmedizinern abgestimmt.

Grundlage der Behandlung
Bei der Radionuklidbehandlung handelt es sich um eine Schmerzbehandlung. Die Absiedelung in die Knochen wird nur gering gestoppt.

In unserer Klinik kommt Samarium 153 zur Anwendung mit einer physikalischen Halbwertszeit von 50,5 Tagen. Sr 89 ist ein reiner Beta-Strahler. Dies bedeutet, dass die Strahlenkomponente nur eine Reichweite im Gewebe von wenigen mm hat. Dies ist jedoch für die Wirkung der Behandlung ausreichend.

Wenn die Entscheidung zur Behandlung mit Strontium 89 gefallen ist, wird das Präparat bestellt und in Form einer intravenösen Spritze dem Patienten appliziert.

Die Gabe des Medikamentes wird im Allgemeinen gut vertragen. Man muss, ähnlich wie bei anderen zellwirksamen Medikamenten mit Auswirkungen auf das Knochenmark rechnen, unter anderem Verminderung der Zahl der weißen und roten Blutkörperchen sowie der Blutplättchen. Dies ist den behandelnden Ärzten jedoch bekannt. Entsprechende Kontrollen müssen und werden durchgeführt.

Meist erholt sich das Knochenmark jedoch sehr schnell. Die Ausgangswerte werden in etwa zehn bis zwölf Wochen nach Behandlungsbeginn wieder erreicht. Aus diesem Grunde kann erst nach Ablauf dieser Zeit, zumeist nach etwa drei Monaten eine erneute Strontiumbehandlung durchgeführt werden. Bei einigen Patienten kann es in den ersten 24 bis 72 Std. nach der Radionuklidgabe zu einer vermehrten Schmerzreaktion kommen. Deshalb sollten die üblichen Schmerzmedikamente zunächst noch eine Zeitlang weitergegeben werden.

Fazit: Bei der so genannten palliativen Radionuklidtherapie handelt es sich um ein bewährtes nuklearmedizinisches Therapieverfahren zur Verbesserung der Schmerzsymptomatik, insbesondere bei Patienten mit metastasierten Prostata- oder Mamma-Karzinom. Diese Behandlungsform sollte im interdisziplinären Zusammenwirken eingesetzt werden.

Kosten: Aufgrund des Herstellungsprozesses sind die radioaktiven Substanzen für die Behandlung relativ teuer und kosten mehrere Tausend Euro. Da dies üblicherweise mit den Leistungen aus der Gebührenordnung nicht abgedeckt ist, muss eine Kostenübernahmeerklärung der Krankenkasse eingeholt werden unter Vorlage eines Gutachtens des behandelnden Arztes. Danach kann die Behandlung, wenn die entsprechenden Voraussetzungen vorliegen, relativ unkompliziert in einem Behandlungszentrum erfolgen.

In Deutschland wird diese Behandlungsform in 84 Zentren durchgeführt

Kontakt

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Dr. med. Hans Prechtel

› Facharzt
Medizinisches Versorgungszentrum Westerwald

Facharzt für Nuklearmedizin

Südring 8
56428 Dernbach
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