Nukleartherapie der Schilddrüse (Radiojodtherapie) - Ablaufskizze rund um den stationären Aufenthalt

Die Radiojodtherapie ist ein bereits seit sechs Jahrzehnten etabliertes Verfahren zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen – von Funktionsstörungen über Vergrößerungen bis zu Metastasen eines differenzierten Schilddrüsencarcinoms.
 
Nach der Voruntersuchung durch den Hausarzt oder einen Facharzt erfolgt die Vorstellung in der Radiojodtherapiestation. Hier wird im Rahmen einer ärztlichen Beratung die Empfehlung zu einer Radiojodtherapie ausgesprochen. Ausführliches schriftliches Informationsmaterial, Vereinbarung eines möglichen stationären Termins beziehungsweise ein eventuelles weiteres Gespräch mit dem Hausarzt vervollständigen die Aufklärung über die Behandlung.
In einem Brief an den Hausarzt wird sowohl dieser Aufnahmetermin benannt als auch die Abstimmung zur Übermittlung bestimmter vor der Behandlung notwendiger Laborwerte getroffen. Parallel erhält der Patient ebenfalls schriftlich weiterführende Informationen über die Organisation des stationären Aufenthalts einschließlich zweier ambulanter Voruntersuchungstermine im Krankenhaus. Anhand dieser Untersuchungsergebnisse wird die letztendliche Entscheidung über die stationäre Vorgehensweise getroffen, denn gegebenenfalls sind an dieser Stelle noch bestimmte Medikationen zur Vorbereitung auf die Radiojodtherapie notwendig.
 
Im Falle einer bösartigen Schilddrüsenveränderung erfolgt in Abhängigkeit von der Größe und Qualität des Schilddrüsencarcinoms (beispielsweise mit oder ohne Lymphknotenbefall) die enge Abstimmung mit den chirurgischen Kollegen. Hier wird die Empfehlung ausgesprochen, in welcher Form die Radiojodtherapie durchgeführt wird.
 
Bei gutartigen Schilddrüsenveränderungen entscheidet das Ergebnis einer Ultraschalluntersuchung über die Durchführung einer Radiojodtherapie. Eine nachfolgende Analyse bestimmter Blutwerte legt die weitere Vorgehensweise fest.
 
Vor der stationären Aufnahme erfolgen noch die Aufnahme eines EKG, die Erhebung der individuellen Anamnese und möglichst die Erledigung der verwaltungstechnischen Anmeldung zur bevorstehenden stationären Aufnahme. Andernfalls geschieht dies am ersten Tag im Krankenhaus.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen im Verlauf des stationären Aufenthaltes beschreiben den Therapieerfolg. So kann der geplante Entlassungstermin dem Patienten meist ein bis zwei Tage vorher bekannt gegeben werden. In einem Brief an den Hausarzt werden der Behandlungsverlauf, die weitere Medikation und nachfolgende Kontrolluntersuchungen aufgeführt.
Am Entlassungstag wird eine Abschlussuntersuchung durchgeführt. Im Arztgespräch wird der Patient über deren Ergebnis und die weiteren Therapie- beziehungsweise Kontrollschritte aufgeklärt.
Der endgültige Therapieerfolg wird regelhaft in einer Untersuchung gemessen, die meist sechs Monate nach dem stationären Aufenthalt vorgenommen wird.

Kontakt

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Dr. med. Hans Prechtel

› Facharzt
Medizinisches Versorgungszentrum Westerwald

Facharzt für Nuklearmedizin

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