Rücken-, Schulter- und Nackenbeschwerden

Warum entstehen Rückenprobleme? Warum funktioniert das Zusammenspiel aller Komponenten der Wirbelsäule nicht immer reibungslos? 

Bei einem untrainierten Patienten bestehen beim Heben einer Umzugskiste oder bei schwerer Gartenarbeit Schmerzen im Kreuz, manchmal mit Ausstrahlung in ein oder beide Beine. Trotz dieser zum Teil sehr starken Beschwerden in der Wirbelsäule, stecken nur selten schwere Krankheiten dahinter. Die Schmerzen sind normalerweise kein Grund zur Sorge. 

Jeder Mensch hat es meist selbst in der Hand, sich kurzfristig von Rückenschmerzen zu befreien und durch entsprechendes Verhalten auf Dauer weitgehend schmerzfrei zu bleiben. 


Allgemein anerkannte Tipps zur Stärkung Ihrer Rücken- und Bauchmuskulatur und zur Verhinderung von Beschwerden:

1. Bewegung

Sportarten wie Walking oder Jogging fordern den Körper, ohne jedoch die Wirbelsäule stark zu belasten. Nur durch konsequente systematische Gymnastik zur Stabilisierung der Rumpf- und Bauchmuskulatur kann man ein muskeleigenes Korsett aufbauen. Bandscheiben und kleine Wirbelsäulengelenke saugen beim Wechsel zwischen Ent- und Belastung wichtige Nährstoffe auf.

2. Gewicht

Zu viel Fett ist für den Bewegungsapparat Ballast, der letztendlich zur schmerzhaften Verhärtungen der Wirbelsäulenmuskulatur führen kann. Die Wirbelkörper und Bandscheiben sind bei übergewichtigen Patienten im Laufe der Zeit meist stärker abgenutzt als bei nicht übergewichtigen Patienten, da bei Bewegung größere Kräfte gebraucht werden, was zu vorzeitiger Abnutzung führen kann.

3. Arbeit

Versuchen Sie Ihren Arbeitsplatz ergometrisch, d. h. entsprechend Ihren Rückenbedürfnissen zu organisieren (richten Sie Ihren Bildschirm, Stuhl und Tisch korrekt ein, achten Sie auf die sogenannte Rückenschule und machen Sie regelmäßige Pausen, um Ihre Haltung immer wieder zu verändern).

4. Entspannung

Achten Sie auf Entspannungsphasen und versuchen Sie, Überforderung aber auch Unterforderung zu meiden. In stressigen Situationen spannen viele Menschen unwillkürlich die Muskeln an. Jede Muskelverspannung kann schon allein Grund für Rückenprobleme sein.

Sie sollten die psychische Belastung nicht unterschätzen, da auch in großem Ausmaß unsere Psyche entscheidet, was wir als Schmerz empfinden und wie lange der Schmerz andauert. Sie sollten Entspannungstechniken lernen, um den Kopf frei zu bekommen und die Muskeln zu lockern.

5. Gesundheit

Rauchen begünstigt das Risiko, an chronischen Schmerzen zu leiden, da Nikotin nach heutigem Wissensstand die Versorgung von Bandscheiben, Muskeln und Knochen verschlechtert.

6. Kognitive Verhaltenstherapie

Bei der kognitiven Verhaltenstherapie lernt man, wie die Art und Weise, in der man denkt, bestimmt, wie man sich fühlt, verhält und körperlich reagiert. Sie kommt in Frage, wenn Schmerzen bestehen bleiben. Die Therapie unterstützt die anderen Behandlungsmaßnahmen, um die Beschwerden schneller zu bewältigen.

 

Schmerzzahlen 

In neun von zehn Fällen verschwinden die Beschwerden spätestens nach sechs Wochen. In 85 % der Fälle können wir Ärzte uns endgültig nicht erklären, warum das Kreuz schmerzt.

Gravierende Krankheiten der Wirbelsäule sind bei weniger als 2 % die Ursache der Schmerzen. Bei über 98 % beruhigen sich die Schmerzen früher oder später ohne Dauerschaden. 


Was tun? 

1. Bloß nicht schonen! Bewegung ist die beste Maßnahme, um Schmerzen in den Griff zu bekommen.

2. Bei Bedarf Schmerzmittel.

Zu den 2 % der Fälle, die tatsächlich eine intensive Behandlung erfordern, gehören Patienten, die Lähmungen, Probleme beim Wasserlassen, Fieber, Gewichtsverlust und Schmerzen in den Beinen haben oder Patienten, die beim Liegen auf dem Rücken eine Schmerzzunahme verspüren. 

Natürlich will der Patient bei der Vorstellung beim Orthopäden die Situation seiner Wirbelsäule eingeschätzt haben, jedoch ist nicht immer bei den ersten akuten Schmerzen eine Röntgenaufnahme notwendig.

Die Kernspintomographie kommt eigentlich nur in Frage, wenn der Verdacht auf eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt, bzw. sich die Beschwerden nach einer Behandlung nicht bessern.

Eine operative Behandlung der Rückenprobleme ist sehr selten notwendig.

 

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