Die Operation

Die Implantation einer unkomplizierten Knie- oder Hüft-Endoprothese dauert durchschnittlich 55-85 Minuten. Abhängig vom Schwierigkeitsgrad kann die Operationsdauer variieren.

 

Kniegelenkprothese

Die verwendete Kniegelenkprothese berücksichtigt die unterschiedliche Anatomie von Frauen und Männern. Die Mechanik der Kniegelenkprothese wurde nach Untersuchungen im Labor für beide Geschlechter erfasst und im Design der Prothese umgesetzt. Sie wird aus einer Kobalt-Chrom-Molybdän-Legierung gefertigt. Die Gleitfläche wird aus hochwertigem DCM-Polyethylen hergestellt. In den letzten Jahren wird jedoch fast ausschließlich Polyethylen mit Zusatz von Vitamin E verwendet. Dieses Verfahren zeichnet sich durch eine sehr geringe Abnutzung des Polyethylens aus.

 

Hüftgelenkprothese

Zementfreie Schäfte und zementfreie Pfannen einer Hüft-Totalendoprothese werden mit einer Titanbeschichtung implantiert. Diese Oberfläche ist zusätzlich mit einem speziellen Plasma beschichtet, das das schnelle Einwachsen der Prothese in den Knochen unterstützt. Es werden nur in Ausnahmefällen zementierte Implantate verwendet. Bei einer Standard-Operation wird zu 98 % zementfrei implantiert.  

Die zementierten Schäfte einer Hüftgelenk-Totalendoprothese werden aus einer Kobalt-Chrom-Molybdän-Legierung gefertigt. Bei diesen Materialien ist die Korrosionsgefahr praktisch ausgeschlossen, auch allergische Reaktionen sind bisher nicht aufgetreten. Das Insert (Gleitfläche) der Pfanne kann aus hochvernetztem Polyethylen oder aus Keramik angefertigt werden. In den letzten Jahren werden fast ausschließlich Polyethylen-Pfannen mit Vitamin E-Zusatz verwendet. Diese Gleitflächen zeichnen sich durch eine sehr geringe Abnutzung aus.

Die Oberschenkelsteckköpfe werden aus Keramik, selten aus Metall (Metalllegierungen), gefertigt. Der Hüftgelenkkopf wird individuell angepasst. Die Durchmesser der Köpfe unterscheiden sich, es werden in der Regel Köpfe mit dem Durchmesser von 32 mm, in bestimmten Fällen auch 28 oder 22 mm verwendet.

Die Köpfe stellen einen modularen Anteil der Hüftgelenk-Totalendoprothese dar. Diese Teile sind abriebbeständig und widerstandsfähig gegenüber Druck, Bewegung und Belastung. Die Kombination der Keramikköpfe mit Polyethylen und Vitamin E-Zusatz ist derzeit als Deutschlands "Gold-Standard" anzusehen.

Bei älteren Patienten mit Osteoporose wird bei Bedarf eine Kombination aus zementfreier Pfanne (titanbeschichtet) und einem zementierten Schaft verwendet, sogenannte Hybridprothesen. In Ausnahmefällen kann man eine vollzementierte Prothese implantieren.

 

Schultergelenkprothese

Eine Schultergelenk-Endoprothese wird in erster Linie bei schmerzhaften und bewegungseinschränkenden Verschleißerscheinungen im Schultergelenk eingebaut. Diese entstehen in der Regel bei altersbedingter Arthrose (Verschleiß des Gelenkes), rheumatischer Erkrankung oder nach Unfällen (sogenannte posttraumatische Arthrose). Weiterhin können Entzündungen oder Oberarmkopfnekrosen (Absterben des Knochens im Oberarmkopfbereich) zur Zerstörung des Schultergelenkes führen. 

Bei erhaltener Rotatorenmanschette (Sehnenplatte) wird eine Oberarmkopfprothese (Hemi-Endoprothese) oder eine Total-Endoprothese (gleichzeitiges Ersetzen auch der Pfannenoberfläche) eingesetzt. 

Eine beschädigte Rotatorenmanschette würde postoperativ keine Stabilität des Gelenkes bieten. In diesem Fall wird eine sogenannte halb-geführte inverse (reverse) Prothese eingebaut. Diese stellt zurzeit die Behandlungsmethode der Wahl für Patienten mit Arthrose des Schultergelenkes und Rotatorenmanschettenrupturen dar. 

Die Begriffe invers oder revers bedeuten, dass an die Stelle einer Schulterpfanne ein „Kopf“ eingebaut und an Stelle des Oberarmkopfes eine Pfanne implantiert wird. Diese technische Entwicklung gewährleistet eine Stabilität des Gelenkes ohne Vorhandensein der Rotatorenmanschette. 

Hemi-Endoprothesen, Total-Endoprothesen oder inverse Endoprothesen können sowohl zementfrei als auch zementiert eingebaut werden.

 

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